Zapfwerke engagieren sich ökologisch:
Für Sandgruben-Renaturierung mit „Nachhaltigkeitspreis“ ausgezeichnet
Wolfgang Zapf (GF Zapfwerke GmbH & Co. KG) Foto: Niki Siegenbruck, Köln
v.l.n.r.: Dr. Simone Röhling (Jurymitglied; Fachbe-reichsleiterin bei der Bundesanstalt für Geowissen-schaften und Rohstoffe (BGR)), Dr. Gerd Hagen-guth (Präsident MIRO), Wolfgang Zapf (GF Zapf-werke GmbH & Co. KG) Foto: Niki Siegenbruck, Köln
(Nürnberg-Schwaig). Große Ehre für die Zapfwerke GmbH & Co. KG: Das traditionsreiche Schwaiger Kalksandstein-Unternehmen wurde beim nationalen Nachhaltigkeits-Wettbewerb 2015/16 des Bundesverbandes der Mineralischen Rohstoffe (MIRO, Duisburg) ausgezeichnet. Der Preis wird alle drei Jahre für Unternehmen der Kies-, Sand- und Natursteinindustrie ausgeschrieben. Bei der nunmehr sechsten Ausschreibung (mit 19 Wettbewerbsbeiträgen von 15 Firmen) erhielt Zapf den 2.Preis in der Umwelt-Kategorie „Wiederherstellung – Renaturierung, Rekultivierung, Folgenutzung“. Belohnt wurde eine Firmenphilosophie, die nicht bloß auf Rohstoffgewinnung (Quarzsand), sondern auch auf nachhaltigen ökologischen Naturerhalt setze.
Am 2. März 2016 war es im Kölner Schokoladenmuseum so weit. Dr. Simone Röhling, Fachbereichsleiterin bei der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), überreichte den Preis an Wolfgang Zapf, Geschäftsführer der Zapfwerke GmbH & Co. KG.
Speziell von der Fachjury ausgezeichnet wurde das außergewöhnliche Projekt „Steigerung der Biodiversität durch Quarzsandgewinnung im Tagebau Staatswaldabteilung ´Kreuzstein´ im Landkreis Nürnberger Land“. Dieses Projekt ist eine Tagebaugrube östlich Nürnbergs, in der Zapf seit dem Jahr 2000 nicht nur Quarzsand gewinnt, sondern seit nunmehr 15 Jahren fachgerechte ökologische Renaturierung betreibt.
Für den Tagebaubetrieb entwickelte das Unternehmen ein spezielles, zeitnahes Verfahren für offene Sandstandorte, bei dem – so die MIRO-Jury in ihrer Würdigung – „die Biodiversität am Ende der Renaturierung höherwertiger sein wird als zu Beginn.“ Die Maßnahmen zur Renaturierung der jeweils kurzzeitig beanspruchten Grubenareale gingen dabei, so die Jury, „weit über die gesetzlichen Auflagen hinaus“. Das sei einmalig.
Die Natur in allen Phasen erleben
Das Ergebnis ist offenkundig, die Artenvielfalt „beeindruckend“: In der so genannten Gewinnungsfläche können mittlerweile vom Rohboden bis hin zum „Wald“ alle Sukzessionsstadien der Natur erlebt werden. Zapf habe die natürlichen Bedürfnisse wertvoller Zielarten technisch, ökonomisch und ökologisch erfolgreich gemeistert.
Die Jury betont vor allem, dass nicht nur flächenhaft Silbergrasfluren in allen Wachstumsstadien entstanden sind. Sondern auch eine Wiederansiedlung der Besenheide (einem Heidekrautgewächs) ist gelungen, was von der Höheren Naturschutzbehörde Mittelfranken eigentlich ursprünglich grundsätzlich in Frage gestellt worden war.
Dass darüber hinaus die Heidelerche, der Baumpieper- und der Flussregenpfeifer als Brutvögel nachgewiesen werden konnten, erhöhe die Lebensraumqualität der Kreuzstein-Sandgrube auch aus ornithologischer Sicht. Das Monitoring von Zapf belege eindrucksvoll, dass der ursprünglich artenarme Kiefernwald sich zu einem ´Naturraum Sand´ entwickelt habe mit „bemerkenswert hoher Strukturvielfalt hinsichtlich der Lebensräume als auch der Lebensgemeinschaften“.
Die Zapfwerke führen diese Renaturierung mit Engagement weiter. Überdies entwickelt sich das Kreuzstein-Gebiet zu einem „Mekka“ für Geocacher, die in öffentlich zugänglichen Teilen der Sandgrube eifrig ihrem Wander-und-Such-Hobby nachgehen. Und auch in regelmäßigen Sandgrubentagen für Jung und Alt informiert Zapfwerke in Zusammenarbeit mit dem Landesbund für Vogelschutz über die Naturverträglichkeit der eigen betriebenen Sandgewinnung.