Außenlärm

Immer wieder zeigt sich in der Baupraxis, dass die Außenwand als kritisches Flankenbauteil in Erscheinung tritt, denn der Schallschutz innerhalb des Gebäudes wird durch die Außenwand maßgeblich beeinflusst. Im Regelfall ist es bei der Außenwand somit nicht der Schutz gegen Außenlärm, der besondere Aufmerksamkeit erfordert, sondern der Luftschallschutz im Gebäudeinneren. Daher ist es auch ratsam, die Außenwände in einer möglichst hohen Rohdichte auszuführen.

Die direkte Schalldämmung gegen Außenlärm:
Da der Schall in diesem Fall auf seinem Weg von außen nach innen den kompletten Wandaufbau durchläuft, spielen dabei die Eigenschaften der außenliegenden Schichten und deren konstruktive Anbindung, z.B. die KS- Verblendschale eine Rolle.

Die Schallübertragung im Gebäudeinneren:
Für dem internen Schallschutz von Raum zu Raum spielt lediglich die raumseitige Innenschale als flankierendes Bauteil eine Rolle. Vorteilhaft sind grundsätzlich Wände mit hoher flächenbezogener Masse.

Die massiven Innen- und Außenschalen aus Kalksandstein bieten aufgrund der schallschutztechnisch weichen Kopplung beider Schalen einen besonders guten Schutz gegen Außenlärm.

Einbindung der Außenwand in das schalltechnische Gebäudekonzept


Schallschutz gegen Außenlärm

Das Direktschalldämm-Maß RDd,w der zweischaligen Außenwand kann aus dem bewerteten Schalldämm-Maß Rw das sich aus der Summe der flächenbezogenen Massen der beiden Schalen ergibt ermittelt werden.
Das Ergebnis darf um 5 dB erhöht werden wenn die Wärmedämmung im Schalenzwischenraum aus Mineralwolle besteht. Wenn die flächenbezogene Masse der an die Innenschale der Außenwand anschließenden Trennwände mehr als 50 % der flächenbezogenen Masse dieser Innenschale beträgt, darf das Schalldämm-Maß um 8 dB erhöht werden.
Bei einer Dämmschicht aus Hartschaumplatten ist ein Abschlag von 2 dB zu berücksichtigen.

Schallschutz gegen Außenlärm

Außenwand mit Fenster

Da Fenster üblicherweise eine deutlich niedrigere Schalldämmung als die massive Außenwand haben, verringert sich die resultierende Schalldämmung der gesamten Fläche gegenüber der Schalldämmung
der Wand ohne Fenster. So führt z.B. ein relativ gutes Fenster mit Rw = 35 dB und einem Fensterflächenanteil von 30 % bei einer einschaligen Außenwand mit Rw = 50 dB rechnerisch bereits zu einer Verminderung um 10,5 dB, so dass Rw,ges auf 39,5 dB sinkt. Die geringere Schalldämmung solcher Bauteile muss im Bedarfsfall durch eine entsprechend höhere Schalldämmung der Wand ausgeglichen werden, damit insgesamt das geforderte resultierende Schalldämm-Maß der Außenbauteile erreicht wird.


Flankenübertragung über die Außenwand im Gebäudeinneren
Die konstruktive Trennung von Wärmeschutz (Dämmung) und Schallschutz (durch die Massivwand) erweist sich schalltechnisch als sinnvoll. Die massive Innenwand muss keine wärmedämmende Funktion übernehmen und kann deshalb schwer sein. Für die Flankendämmung kann die gesamte Masse der massiven Wand genutzt werden. Ausreichend schwere Wände sind damit in der Lage, auch erhöhten Anforderungen an die Luftschalldämmung und damit auch an die flankierende Übertragung
gerecht zu werden.

Flankierende Übertragung (vertikal) über die Außenwand


Weitere Informationen

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Einschalige Wände

Das Schalldämmmaß eines einschaligen Wandbauteils hängt u. a. von der flächenbezogenen Masse ab: Je schwerer die Wand, um so größer ist die Schalldämmung.
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Zweischalige Haustrennwände

Die Schalldämmung von Bauteilen kann bei gegebener flächenbezogener Masse wesentlich verbessert werden, wenn der Aufbau zweischalig erfolgt.
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KS Schallschutzrechner

Schneller, sicherer Schallschutznachweis mit effektiver Schwachstellenanalyse: von ein- und zweischaligen Trennbauteilen über Außenlärm und Aufzugsanlagen bis hin zu Trittschallschutz.

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