Baukonjunktur im Frühjahr ohne Impulse - Arbeitsvolumen gibt im April erneut nach, Beschäftigung sinkt

Die Auswertung der von den Unternehmen der Bauwirtschaft an SOKA-BAU übermittelten Beitragsmeldungen hat ergeben, dass das effektive Arbeitsvolumen im April saisonbereinigt um 0,6 % gegenüber dem Vormonat gesunken ist.


Im März war das Arbeitsvolumen bereits kräftig um mehr als 7 % geschrumpft. Auch die Zahl der gewerblichen Arbeitnehmer sank weiter, und zwar um 0,9 %. Darüber hinaus ging die Bruttolohnsumme zurück (-0,5 %).

Die Korrektur dürfte aber immer noch mit dem starken Jahresbeginn zusammenhängen und deshalb keinen Grund zur Besorgnis darstellen: Im Vorjahresvergleich wurden im April immerhin noch 1,7 % mehr Arbeitsstunden geleistet. Darüber hinaus ist die Stimmung bei den Unternehmen der Bauwirtschaft ausgesprochen gut. Im Mai hat der vom ifo erhobene Geschäftsklimaindex für das Bauhauptgewerbe den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung erreicht. Insbesondere lag dies an einer besseren Einschätzung der konjunkturellen Lage durch die Betriebe. Auch Auftragseingänge und Baugenehmigungen liegen trotz leichter Rückgänge im März auf ausgesprochen hohem Niveau. Der volumenmäßige Auftragsbestand hat nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im ersten Quartal (saisonbereinigt) sogar das höchste Niveau seit dem Jahr 2000 erreicht.

Der Wohnungsbau wird auf absehbare Zeit vom sehr niedrigen Zinsniveau begünstigt, die Zinsen für neuvergebene langlaufende Wohnungsbaukredite haben im April erneut nachgegeben. Derweil droht die von der Bundesregierung geplante steuerliche Förderung des Mietwohnungsneubaus (MietwBauFördG) zu scheitern, da sich die Koalition uneins über die Förderungsbeträge, die Höhe der maximal geförderten Baukosten sowie eine eventuell zu implementierende Mietpreisdeckelung ist. Die Industrie berichtet in jüngsten Umfragen von einer steigenden Produktion, womit sich die Rahmenbedingungen für den Wirtschaftsbau verbessern. Im öffentlichen Bau steigen im Jahresverlauf die Investitionen im sozialen Wohnungsbau sowie in die Infrastruktur. Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie und der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes erwarten für das laufende Jahr einen Anstieg des Umsatzes im Bauhauptgewerbe um gut 3 % gegenüber dem Vorjahr.