Kalksandsteinindustrie mit solidem Ergebnis in 2015
„2015 war ein gutes Jahr für die deutsche Kalksandsteinindustrie. Insgesamt konnten wir unseren Steinabsatz um 2,3 Prozent gegenüber 2014 steigern“, resümiert Bernhard Göcking, Vorstandsvorsitzender Bundesverband Kalksandsteinindustrie e. V. (BV KSI), zu Beginn der diesjährigen Jahrestagung des BV KSI in Papenburg. Auch die Wohnungsbaugenehmigungen allgemein legten zu. So sind im Jahr 2015 insgesamt 23.836 (+8,4 %) mehr Wohnungen genehmigt worden als im Vorjahr.
„Ausruhen können wir uns dennoch nicht. Der Wohnungsmarkt steht nicht erst seit Beginn des Flüchtlingszustroms im vergangenen Jahr unter erheblichem Druck. Angesichts des über Jahre aufgelaufenen Defizits an Wohnungsfertigstellungen, sind die Herausforderungen für alle beteiligten Partner groß, die angespannte Situation durch Schaffung bezahlbaren Wohnraums nachhaltig zu lösen. Die Politik ist mehr denn je gefordert, hierzu kurzfristig die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen“, fordert Göcking weiter. Vor allem die Einführung von Möglichkeiten der Sonderabschreibung für Wohnungsbauprojekte, die sogenannte Sonder-AfA, sowie die Bereitstellung von Bauland in dichtbesiedelten Metropolenregionen seien dringende erforderliche Maßnahmen.
Der Aufwärtstrend des Wohnungsbaus wird sich 2016 fortsetzen. Die Bauwirtschaft steht vor großen Herausforderungen, die nur gemeinsam mit der Politik gemeistert werden können. Roland Meißner, Geschäftsführer BV KSI, sieht hier auch große Chancen: „Die Kalksandsteinindustrie, deren Domäne ohnehin schon immer der Geschosswohnungsbau ist, wird von dieser Entwicklung entsprechend ihrer Bedeutung profitieren. Wir gehen daher von einem Wachstum von weiteren zwei Prozent für das Jahr 2016 aus.“ Umfassende Lösungskompetenzen und Bauweisen für einen nachhaltigen wie auch wirtschaftlichen Wohnungsbau seien in der Kalksandsteinindustrie vorhanden und gute Voraussetzungen den Stau im bezahlbaren Geschosswohnungsbau zu bewältigen. „Hierzu zählt unter anderem die kostengünstige Erstellung der Kalksandstein-Konstruktionen, mit denen sich mehrgeschossige Wohnbauten schnell und energieeffizient erstellen lassen“, so Meißner weiter. Dies belegt eine Studie zum Thema „Flüchtlingswohnen im Rahmen der Sozialen Wohnraumforderung“, die vom Land Schleswig-Holstein und der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen in Auftrag gegeben worden ist. Sie hat ergeben, dass im Vergleich zwischen sieben unterschiedlichen und marktüblichen Außenwandkonstruktionen der Wandaufbau mit Kalksandstein und Wärmedammverbundsystem (WDVS) die kostengünstigste Variante ist.
Meißner zog am Ende der Versammlung Bilanz: „Die Kalksandsteinindustrie, mit ihren innovativen Produkten, ist für die Anforderungen der kommenden Jahre bestens aufgestellt. Aber nicht nur das. Unser im vergangenen Jahr veröffentlichtes Strategieprogramm trägt bereits Früchte. Erste Projekte und Maßnahmen sind umgesetzt.“ So wurde z. B. die Internetseite des Bundesverbandes für mobile Endgerate optimiert, eine Social Media-Strategie erstellt und die Facebookseite (www.facebook.com/kalksandstein) sowie der YouTube-Kanal (www.youtube.de/kalksandsteinindustrie) gingen erfolgreich an den Start. Mit dem Wärmebrückenkatalog wurde unter www.ks-waermebruecken.de die erste rein online-basierte Arbeitshilfe des BV KSI veröffentlicht. Zusammen mit dem Fachverband Wärmedämmverbund- Systeme e. V. wurde ein gemeinsames Arbeitsprogramm festgelegt. Aber auch bei den Themen Nachwuchsförderung und Innovationen tue sich sehr viel. Weitere Aktivitäten werden im Verlauf des Jahres folgen.
Quelle: Bundesverband Kalksandsteinindustrie e. V.
Bernhard Göcking, Vorstandsvorsitzender Bundesverband Kalksandsteinindustrie e. V. und gleichzeitig Geschäftsführer der Emsländer Baustoffwerke GmbH & Co. KG, begrüßt die Teilnehmer der Jahrestagung in Papenburg. Foto: Büttner/Bundesverband Kalksandsteinindustrie e.V.