Aggressive Medien: Wasser- und Bodenkorrosion von Mauerwerk
Wasser und Böden können Mauerwerk angreifen, wenn sie freie Säuren, Sulfide, Sulfate, Magnesiumsalze, Ammoniumsalze oder organische Verbindungen enthalten. Zudem wirken Wässer angreifend, wenn sie besonders weich sind. Wasserhärte wird üblicherweise in Grad Deutsche Härte (°dH) oder mmol/l Calciumcarbonat gemessen. Hartes Wasser enthält mehr Erdalkalisalze, während weiches Wasser freie Kohlensäure und einen sauren pH-Wert aufweist. Der pH-Wert beschreibt die Azidität oder Alkalität eines Mediums. Saure Wässer, d.h. Wässer mit freien Säuren – pH < 7 –, greifen Mauerwerk an.
Auch Gase können in Verbindung mit Feuchtigkeit Mauerwerk und Beton angreifen, wenn sie Schwefelwasserstoff oder Schwefeldioxid enthalten. Grundwasser enthält oft kalklösende Kohlensäure, Sulfat, Magnesium, Schwefelwasserstoff und Ammonium. Angreifende organische Verbindungen sind vor allem in abwasserbelasteten Gewässern in höherer Konzentration vorhanden. Typische Anzeichen für korrosive Wässer sind dunkle Färbung, Ausfällung von Gips und anderen Kristallen sowie eine saure Reaktion (Rotfärbung von blauem Lackmuspapier). Die chemische Wasseranalyse ist die zuverlässigste Methode zur Identifizierung korrosiver Bestandteile und sollte bei Bauarbeiten im Grundwasserbereich immer durchgeführt werden. Bei stark und sehr stark angreifenden Wässern und Böden ist das Mauerwerk entsprechend zu schützen.
Mehr Informationen im Planungshandbuch, S. 426.